Mauersberg. In der Wehrkirche zu Großrückerswalde ist sie auf dem verblichenen Pestbild noch deutlich zu sehen: Die Kirche "Zu unseren lieben Frauen auf dem Sand", auch kurz Sandkirche genannt. In der Nähe von Warmbad hat sie gestanden. Ihre Mauern sind längst verschwunden. Eine mit einer Buchveröffentlichung kombinierte Sonderausstellung löst einige Rätsel rund um dieses Gotteshaus.
Viel Geschichte und viele Fragen
"Einst bedeutsam und nun schon fast verschwunden - Die Sandkirche zu Warmbad" lautet deren Titel. Am Sonntag, dem 27. August ist sie eröffnet worden. Etwa 40 historisch interessierte Besucher haben sich das nicht entgehen lassen. Die Autorin des Buches "Die einstige Pfarr- und Wallfahrtskirche Zu unseren lieben Frauen auf dem Sand in Warmbad bei Wolkenstein" Heidi Tauber stand ihnen Rede und Antwort. Außerdem erklärte der ehemalige Hilmersdorfer Bürgermeister Matthias Haase, wie er das verwitterte Großrückerswalder Pestbild mittels Kamera- und Lichttechnik rekonstruiert hatte. So ist die Sandkirche auf dem Bild deutlich zu sehen. Für diese Arbeit hatte er 2014 den Sächsischen Landespreis für Heimatforschung erhalten. Der Mythos "Sandkirche" ist in Hilmersdorf und Warmbad bei vielen alteingesessenen Einwohnern immer noch gegenwärtig. Das hatte Heidi Tauber während ihrer Tätigkeit im Gemeindeamt immer wieder erfahren. Später gab der Boden bei Erdarbeiten Spuren frei. Diese stärkten den Mythos. Heidi Tauber begab sich auf die Suche nach Dokumenten. Diese sollten die Existenz der Sandkirche beweisen. In den Archiven wurde die Heimatforscherin fündig. Demnach muss die Kirche zwischen 1380 und 1609 gestanden haben.
Bis zum 15. Oktober zu sehen
Die Sonderausstellung fasst die wesentlichen Inhalte des Buches zusammen. Dazu gehört ebenso ein Modell der Sandkirche. Ihr Mann Ulrich Tauber hat es nach einer historischen Zeichnung im Maßstab 1:50 angefertigt. Diese befindet sich in den staatlichen Kunstsammlungen in Dresden. Das Museum zeigt davon eine vergrößerte Reproduktion. Die Sonderausstellung ist bis zum 15. Oktober mittwochs bis sonntags und an Feiertagen von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Die dazugehörige Buchveröffentlichung ist im Museum käuflich zu erwerben.