Schneeberg. Im Erzgebirgskreis gibt es fünf Teams Notfallseelsorge/Krisenintervention. Das Team Aue-Schwarzenberg, gegründet 2002, feiert jetzt das 20-jährige Bestehen. Aus diesem Anlass hat es jetzt im Kulturzentrum "Goldne Sonne" in Schneeberg eine Festveranstaltung gegeben und zusätzlich einen landkreisweiten Blaulichtgottesdienst in die St. Wolfgangkirche Schneeberg und parallel dazu eine Blaulichtmeile, wo sich auf dem Schneeberger Markt und auf dem Kirchplatz Rettungskräfte präsentiert haben - mit dabei waren Vertreter des DRK Aue-Schwarzenberg, der Bergwachten, der Johanniter Unfall Hilfe, der Polizei, dem Zoll, dem Technischem Hilfswerk und der Feuerwehr.
Bunte Gruppe mit Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen
"Da es pandemiebedingt in den letzten zwei Jahren kaum Begegnungen von Blaulichtorganisationen geben hat, haben wir uns gesagt, wir laden landkreisweit die Organisationen zum Jubiläum ein", erzählt Joachim Böhm, Bereichsleiter Fortbildung/Qualität beim Notfallseelsorge/Kriseninterventionsteam Aue-Schwarzenberg. Michael Döhler ist Leiter des Teams Aue-Schwarzenberg. Wie der 57-jährige sagt, besteht sein Team aus Menschen aus den unterschiedlichen Berufsgruppen: "Wir haben Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter dabei aber auch Pfarrer. Mir war es immer wichtig, eine bunte Gruppe zu haben. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht und wie man sieht, gibt es das Team jetzt seit 20 Jahren."
Flut 2002 als einprägsames Ereignis
Ursprünglich sei man davon ausgegangen, dass man rund 30 Einsätze im halben Jahr hat, wie Döhler sagt: "Letztes Jahr, was ein Pandemiejahr war, sind wir auf 64 Einsätze gekommen, mehr, als wir jemals gefahren haben." Ein Ereignis, was sich besonders eingeprägt habe, war die Flut 2002 an der Elbe, wo man drei Wochen Flutopfer betreut hat.
Auszeichnung "Ehrenamt des Monats April"
Das Notfallseelsorge/Kriseninterventionsteam Aue-Schwarzenberg ist im Rahmen des Blaulichtgottesdienstes mit dem Preis "Ehrenamt des Monats" seitens des Erzgebirgskreises ausgezeichnet worden. Die Mitstreiter des Teams leisten schnelle Hilfe für Menschen in Not- und Extremsituationen. Ist der unmittelbare Einsatz der Rettungskräfte beendet, bleiben oftmals Betroffene in ihrer Hilflosigkeit, Wut, Überforderung und im schlimmsten Fall mit ihrer Trauer über den Verlust eines Menschen zurück. Um diese Lücke in der Rettungskette zu schließen, sind Notfallseelsorge- und Kriseninterventionsteams gegründet worden. Die Mitglieder kümmern sich um die seelischen und psychischen Belange von Hinterbliebenen und Angehörigen innerhalb der ersten Stunden nach dem Ereignis und kümmern sich um weiterführende Hilfe für den Betroffenen.
Jeder Fall ist anders
Die Einsatzkräfte der Notfallseelsorge und Krisenintervention müssen sich auf akute Situationen einstellen und professionell handeln. Jeder Fall ist anders und immer eine Herausforderung. Ziel ist es, Betroffenen beizustehen und nach Möglichkeit die Entwicklung eines posttraumatischen Belastungssyndroms zu vermeiden. Für die unentbehrliche Arbeit am Menschen und für das Gemeinwohl, wurde das Notfallseelsorge- und Kriseninterventions-Team Aue-Schwarzenberg anlässlich seines 20-jährigen Bestehens, mit dem "Ehrenamt des Monats April" ausgezeichnet.
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