Gelenauer Familie hofft nach Unfallflucht auf Aufklärung

Unfall Elfjähriger Junge und seine Eltern müssen große Herausforderungen meistern

Gelenau. 

Gelenau. Der Unfall selbst liegt schon etwas länger zurück (BLICK.de berichtete). Und doch beschäftigen die Geschehnisse des 28. Dezember die Familie Decker aus Gelenau noch immer sehr. Gegen 14 Uhr hatte der elfjährige Roman da mit einigen Freunden am Volkshaus gespielt. Als er vom Sportplatz kommend auf die andere Straßenseite wollte, bemerkte er zwar ein blaues Auto, geriet aber auf dem glatten Untergrund mit seinen Fußballschuhe ins Rutschen. Es kam zur Kollision, wobei sich der junge Blondschopf am linken Bein einen Unterschenkelbruch und auf der anderen Seite eine Knöchelfraktur zuzog. Erst seit wenigen Tagen ist er wieder zuhause.

Fahrer steigt nur kurz aus

"Vor Schmerzen musste er fast schreien", erinnert sich Mutter Astrid Decker, die von den Freunden sofort per Handy informiert wurde und ihren Sohn umgehend ins Krankenhaus fuhr. Noch am Telefon erfuhr sie von den Kindern auch das für sie Unfassbare: Der Fahrer des Wagens hatte zwar angehalten und war ausgestiegen, um die Kinder zu belehren, dort besser nicht zu spielen. Doch statt zu helfen, setzte er sich wieder ans Steuer und fuhr davon. "Wenn so etwas passiert, muss man helfen. So etwas darf sich nicht wiederholen", findet die Gelenauerin, die deshalb alles dafür tut, dass der Fahrer doch noch identifiziert wird.

Kinder liefern Beschreibung

Noch ist der Fall nicht gelöst, doch die Familie und die Polizei hoffen auf weitere Hinweise. Deshalb machen die Deckers noch einmal auf diese Unfallflucht aufmerksam, zu der die Kinder zumindest einige Angaben machen konnten. So habe es sich beim Fahrzeug um einen dunkelblauen Renault gehandelt. Der Fahrer sei zwischen 60 und 70 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß, habe graues Haar und zudem eine Brille getragen. Aber nicht nur die Unklarheit, ob der Fahrer gefunden wird, macht der Familie zu schaffen, sondern auch der nunmehr schwierige Alltag.

Schule als große Herausforderung

Da sich ihre Wohnung im zweiten Stock befindet, müssen Roman und sein Rollstuhl immer über zwei Etagen getragen werden. Noch mindestens sechs Wochen ist der Sechstklässler auf den Rollstuhl angewiesen, was auch normalen Schulalltag unmöglich macht. "Ohne Einzelfallhilfe wird er nicht beschult", erklärt die Mutter. Immerhin bringen Freunde die Hausaufgaben, sodass der Elfjährige zumindest etwas für die Schule tun kann. Wie es nach den Winterferien und dem geplanten Entfernen der Drähte weitergeht, ist noch unklar. "Das hängt davon ab, wie er mit Krücken zurechtkommt", erklärt Astrid Decker. Es könne sogar soweit kommen, dass Roman das Schuljahr wiederholen muss. Doch noch hofft die Familie auf ein Happy-End, auch was das Finden des Fahrers angeht.

 

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