Reinsberg. Ana Ruiz und Diego Guzman sind hochkonzentriert mit dem Bandmaß zugange. Die Spanierin und der Mexikaner vermessen vermeintlich Geröll, welches mitten im Wald bei Reinsberg herum liegt. Ihre Ergebnisse rufen sie der Brasilianerin Carolina Ribeiro zu, die sie akribisch notiert. Natürlich handelt es sich nicht um bedeutungslose Gesteinsbrocken, die hier untersucht werden, sondern um Teile des Erbbegräbnisses der Familie von Schönberg.
14 Freiwillige haben sich gefunden
Der Bau ist Teil der Montanregion Erzgebirge und ein wenig in die Jahre gekommen. In der vergangenen Woche fanden sich nun im Rahmen eines internationalen Projektes junge Menschen hier zusammen, um gemeinsam mit lokalen Akteuren entlang der Grabentour nördlich von Freiberg beispielsweise die Grabenmauern der Porzellanfelsenrösche auf der Gemarkung Halsbrücke instand zu setzen. Ein weiterer Teil der Arbeiten ist die Sicherung des Erbbegräbnisses. 14 Freiwillige haben sich dazu eingefunden. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei dem Dach gewidmet, welches praktisch nicht mehr vorhanden war. Nun gibt es einen neuen Dachstuhl und eine Notabdeckung. Das Erbbegräbnis derer von Schönberg war 1837 errichtet worden, allerdings auf dem örtlichen Friedhof. Von dort musste es aber um 1900 nach Streitigkeiten wieder weg, weshalb es nun mitten im Wald steht. Zu DDR-Zeiten war es Vandalismus ausgesetzt und kam nach der Wende in den Besitz der Gemeinde Reinsberg. Das Freiwilligenprojekt wird vom Förderverein Montanregion Erzgebirge organisiert.