Mittweida . Der Landkreis Mittelsachsen will neue Wege zur perspektivischen Sicherung der medizinischen Versorgung gehen. Im Rahmen des Programms "Rundum gesund - Ärztin/Arzt werden für Mittelsachsen" sollen ab Herbst 2020 jährlich bis zu drei Stipendien an Medizinstudenten vergeben werden. "Wir wollen junge Menschen, die ein Medizinstudium machen, von Anfang an unterstützen und für Mittelsachsen als Lebensmittelpunkt und Arbeitsort gewinnen", erklärt Jörg Höllmüller, zweiter Beigeordnete in der Landkreisverwaltung.
Dafür ist der Landkreis bereit mit einem Stipendium zu unterstützen. Dieses wird für maximal sechs Jahre gewährt und beträgt 400 Euro monatlich. Die Studenten verpflichten sich im Gegenzug, alle Praxisphasen ihres Studiums und ihre Facharztausbildung soweit möglich an medizinischen Einrichtungen im Landkreis zu absolvieren. "Ziel ist es, dass die jungen Menschen unseren Landkreis mit seinen medizinischen Einrichtungen kennen lernen. Außerdem werden sie über die gesamte Zeit persönlich durch Mentoren wie Fachärzte aus Mittelsachsen begleitet und es wird angestrebt, dass sich die Studierenden später in Mittelsachsen als Ärzte niederlassen", führt Jörg Höllmüller aus.
Interessierte Studenten können Ihre Bewerbung ans Landratsamt schicken. Bewerbungsschluss ist dieses Jahr der 10. September. Über die Auswahl der Stipendiaten entscheidet der Landrat auf Vorschlag eines Auswahlgremiums. Bewerben können sich sowohl Studenten aus dem Landkreis, aber auch welche ohne Bezug zu Mittelsachsen. Wer gegen die Vereinbarung verstößt, das Studium abbricht oder nicht im Landkreis tätig wird, muss das Stipendium zurückzahlen. Wer nach Erteilung der Approbation keine unmittelbare Weiterbildung zum Facharzt anstrebt, verpflichtet sich, im Landkreis als angestellter Arzt in der Patientenversorgung oder im Gesundheitsamt des Landkreises tätig zu werden. Die Arzttätigkeit ist für mindestens 5 Jahre auszuüben.
Claudia Hofmann, Referatsleiterin Amtsärztlicher und Sozialpsychiatrischer Dienst/Gesundheitsberatung wird als fachliche Ansprechpartnerin fungieren. "Es besteht in den nächsten fünf bis zehn Jahren ein höherer Bedarf an Ärzten im Landkreis, die altersbedingt ausscheiden. Schon jetzt können nicht alle offenen Stellen besetzt werden, besonders Hausärzte werden gebraucht", sagt Claudia Hofmann. Infos gibt´s hier.