Geflügelpest lässt Sorgen der Geflügelhalter wachsen

Pest Keine Infektionsgefahr durch Eier oder Geflügelfleisch

Nicht nur die Corona-Pandemie sorgt derzeit für Schlagzeilen und viele Probleme, sondern auch Tierseuchen. Die Afrikanische Schweinepest ist auf dem Vormarsch und wurde in Sachsen mehrfach nachgewiesen. Nun wird in der Region auch noch die Geflügelpest (Vogelgrippe) zum ernsten Problem. Im Tierpark von Limbach-Oberfrohna gab es am 5. März einen Ausbruch der "Hochkontagiösen Aviären Influenza H5N8" und tötete seltene exotische Vögel. In Burgstädt war eine Geflügelhaltung massiv betroffen, weshalb sogar Sperrbezirke eingerichtet wurden.

Das muss beachtet werden

Der Amtstierarzt des Landkreises Zwickau, Gunnar Neubauer, nimmt diesen Vorfall zum Anlass, aufgrund der vermehrt auftretenden Fälle der Geflügelpest in Deutschland alle Geflügelhalter ausdrücklich auf die Einhaltung der Maßnahmen zum Schutz der Bestände vor dem Eintrag des Virus hinzuweisen. "Wer sein Geflügel nicht ausschließlich in Ställen hält, hat sicherzustellen, dass die Tiere nur an Stellen gefüttert werden, die für Wildvögel nicht zugänglich sind", betont er.

Zudem dürfen sie kein Oberflächenwasser trinken, zu dem Wildvögel Kontakt hatten. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass Einstreu, Futter und Gegenstände, mit denen das Geflügel in Kontakt kommt, so gelagert werden, dass kein Kontakt mit Wildvögeln möglich ist. Geflügelhaltungen dürfen nur von den Personen betreten werden, die für die Versorgung der Tiere erforderlich sind.

"Bisher wurde eine Stallpflicht nur im Umkreis von einem Kilometer um die im Landkreis vorhandenen drei Großbetriebe mit mehr als 2 000 Stück Geflügel festgelegt. Dies begründet sich darauf, dass im Falle eines Ausbruchs in unmittelbarer Nähe zu einem Großbetrieb in diesem dann auch alles Geflügel mit getötet werden müsste", teilte die Pressestelle des Landratsamtes mit. Betroffen von der Stallpflicht ist unter anderem der Hof von Sarah Kretzschmar in Gersdorf. Mit rund 3000 Hühner werden hier Bioeier produziert und vorrangig in der Direktvermarktung verkauft.

Die Hühner haben sich laut Sarah Kretzschmar einigermaßen an die Stallpflicht gewöhnt, doch wenn demnächst der Frühling kommt, wäre es wichtig, dass sie wieder ins Freie dürfen. "Vorerst sieht es aber leider nicht so aus, dass die Stallpflicht aufgehoben werden kann", schätzt Sarah Kretzschmar ein und erwartet eher, dass es noch eine Zuspitzung geben könnte. Sie hofft aber, dass sich die ganze Sache etwas beruhigt, wenn alle Zugvögel durchgezogen sind.

Die Übertragung der Vogelgrippe auf den Menschen ist selten. "Für Verbraucher besteht keine Infektionsgefahr mit Influenza durch den Verzehr von Geflügelfleisch und Eiern", informiert das Landratsamt Zwickau.

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