Kritik an CDU wegen Forderungen nach Abschuss von Wölfen

Die CDU schießt nach Ansicht der Grünen mit ihren jüngsten Forderungen zur Bestandsreduzierung von Wölfen weit über das Ziel hinaus. Am Montag warf Parteichefin Christin Furtenbacher der Union vor, sich beim Thema Wolf mit der AfD einen Wettbewerb zu liefern. Die CDU fordere eine rechtlich überhaupt nicht zulässige Bestandsregulierung "mit der Flinte in der Hand" und übersehe dabei: "Der Wolf ist eine europa- und bundesrechtlich streng geschützte Art." Wer den von Wolfsrissen betroffenen Tierhaltern wirklich helfen wolle, müsse sich dafür einsetzen, Herdenschutz und Weidetierhaltung auch in Zukunft auskömmlich zu unterstützen.

Laut Furtenbacher arbeitet Sachsens grüner Umweltminister Wolfram Günther mit anderen Wolfsländern zudem daran, dass Wölfe schneller und rechtssicher abgeschossen werden können, wenn es mit ihnen Probleme gibt. Wer ein ernsthaftes Interesse am Zusammenleben von Mensch und Wolf in Sachsen habe, dürfe nicht mit "Wildwest-Forderungen" ankommen, die weder den betroffenen Weidetierhaltern und Landwirten helfen würden noch eine Aussicht auf Umsetzung hätten.

CDU-Politiker hatten angekündigt, den Bestand an Wölfen in Sachsen jedes Jahr um ein Drittel kürzen zu wollen und damit die jährliche Zuwachsrate der Rudel auszugleichen. Das möchte die Union in einem künftigen Koalitionsvertrag unterbringen.

Wölfe sind ein Dauerthema in der sächsischen Politik, denn der Freistaat gehört zu den Bundesländern mit der höchsten Anzahl von Rudeln. Laut Statistik gab es zuletzt 38 Rudel, vier Paare und zwei Einzeltiere.

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