Deutscher Pokal: Plauener Wasserballer empfangen Hamburg!

Saisonauftakt Der SVV gehört zu den 18 besten Wasserballvereinen Deutschlands

Plauen. 

Plauen. Für die Wasserballer des SVV Plauen steht kommenden Samstagabend die erste und damit wegweisende Partie gegen den Hamburger TB 1862 auf dem Programm. Anpfiff ist 19 Uhr im Plauener Stadtbad! Besonders freuen sich die Plauener, erstmals ihre Neuzugänge vorstellen zu können. Angefangen bei dem Leipziger Linkshänder Moritz Bielke, der den Angriff über die linke Seite gefährlicher machen soll. Für den notwendigen Rückhalt im Tor sorgt neben Gianmarco Serio auch Vladimir Strajer, der vom SV Weiden zu den Plauenern wechselte. "Durch seinen Siegeswillen ist er bundesweit dafür bekannt, sein Team in entscheidenden Situationen anzutreiben und den Gegner gleichzeitig zur Verzweiflung zu bringen", verrät SVV-Pressesprecher Sascha Wolf, der als einer der wichtigsten Spieler auch selbst ins Becken springt.

Nach dem freiwilligen Abstieg: Mit großem Anlauf zurück

Manch einer sah den SVV Plauen nach dem freiwilligen Abstieg aus der Beletage des bundesdeutschen Wasserballs schon in der Versenkung verschwinden. Doch die Vogtländer gingen nicht unter. Sie nahmen nur Anlauf und sind drei Jahre später viel breiter aufgestellt. "Wir sind wieder zurück in der DWL, weil ihr uns die Treue gehalten und an uns geglaubt habt", bedankte sich Sponsorenbetreuer Thomas Wolf im Namen der jungen Mannschaft, die mit Stephan Roßner zugleich eine richtige Wasserbombe in ihren Reihen hat. Der 41-Jährige "kann aus persönlichen Gründen zwar nicht mehr das volle Trainingspensum absolvieren. Aber ihr kriegt mich nicht los!", Der lange Lulatsch und Routinier bekam im Hotel Alexandra viel Applaus.

In voller Klassenstärke mit Vollgas in die 1. Liga

Cheftrainer Rico Horlbeck hatte bereits zuvor schmunzelnd klargestellt: "Ein Stephan Roßner ist angesichts seiner Erfahrung immer ein Gewinn, egal wie alt der Junge ist." Lange hatte der Coach offen gelassen, ob er den SVV Plauen in der B-Gruppe des bundesdeutschen Oberhauses betreut. Aber nicht, weil er sich vor dem sofortigen Abstieg fürchtet. "Ich wollte von den Jungs wissen, ob sie wirklich alle zu 100 Prozent mitziehen. Erst als ich gesehen habe, dass wir in voller Klassenstärke mit Vollgas in die 1. Liga gehen, habe ich mich bereit erklärt", blickte der zwischenzeitliche Interimstrainer auf den Sommer zurück.

Rico Horlbeck ist ein guter Mann!

Rico Horlbeck ist in der Wasserballszene ein angesehener Mann. 30 Jahre hat der aus Reichenbach stammende Plauener Wasserball gespielt. In Plauen, Netzschkau, Chemnitz und Weiden tauchte der mittlerweile 40jährige auf. "Das ist ein richtiger Experte", findet Kapitän Maik Bielefeld. Rico Horlbeck nimmt ziemlich viel auf sich. Der Familienvater ist im Schwimmbad "Aquawell" im fränkischen Helmbrechts als Betriebsleiter tätig. "Doch es reizt mich einfach, mit dieser Euphorie im Rücken gegen Düsseldorf, Hamburg und Köln zu spielen. Ich glaub' wir bleiben in der Liga."

22 Spieler im Aufgebot

Zum Sponsorenabend staunte Gastgeberin Alexandra Glied nicht schlecht. SVV-Präsident war mit einem Großaufgebot an Funktionären angerückt und verkündete dann: "Wir haben 22 Spieler im Aufgebot." Hammer! Diese Ansage alleine zeigt schon, was beim SVV in den vergangenen drei Jahren passiert ist. Diesmal hat der Verein mit Gianmarco Serio, Vladimir Sraijer und Johann Gruber gleich drei Torhüter. Mit Leistungsträgern wie Alpár Soltesz, Laurence Bolmann, Johannes Schilling, Sascha Wolf, Tamás Korpacsi, Max Beuchert, Lasse Iffland und weiteren Akteuren wollen die Plauener in der B-Gruppe als eine von zehn Mannschaften drei Vereine hinter sich lassen.

Geld verdienen die Plauener Wasserballer mit ihrem Sport keins!

Auch die beiden externen Neuzugänge Moritz Bielke (Leipzig) und Paul Brode (Halle) wollen sich ebenso beweisen wie die 20 anderen Wasserballer, die im Vergleich zur 2019er Mannschaft für den SVV deutlich günstiger sind. "Es gibt bei uns nur Fahrgeld für alle, die von auswärts rankommen. Für Geld spielt hier keiner", stellt der Verein klar. Im Bereich Sponsoring leisten Lars Bornemann und Felix Winkler tolle Arbeit, sodass der Verein trotz der aktuellen Krise in der Deutschen Wasserballliga starten kann. Zum Meisterschaftsauftakt empfangen die Spitzenstädter am 22. Oktober um 19 Uhr das Team von Duisburg 98 im Stadtbad. "Dann werden wir sehen wie gut wir unter den schwierigen Bedingungen trainiert haben", ist Cheftrainer Rico Horlbeck gespannt.

Es wird richtig spannend im Plauener Stadtbad

Zunächst aber geht's am 15. Oktober im Pokal gegen Hamburg. Unabhängig vom Ausgang der Partie wird dieses Spiel natürlich nicht in die Tabelle der Bundesliga eingehen, da es sich hier um die erste Runde des Deutschen Pokals handelt. "Der Verlierer scheidet direkt aus. Der Gewinner hat die Möglichkeit, sich in der 2. Runde gegen die besten acht Mannschaften der 1. Bundesliga, Gruppe B zu beweisen", teilt SVV-Pressesprecher Sascha Wolf mit. Es wird also spannend im Plauener Stadtbad.

Wasserballer sitzen immer wieder auf dem Trockenen

Der SVV hat übrigens mehr als 30 Prozent seiner Trainingszeiten eingebüßt und musste zum Beispiel sein Auftakttraining am 16. August in der Talsperre Pirk absolvieren. Steven Fischer ist wirklich nicht zu beneiden, wenn er als SVV-Wasserballwart auch in diesem Jahr wieder die Terminkeule schwingen muss. Die Rahmenbedingungen in Plauen sind (noch) nicht erstklassig. Aber vielleicht liegt gerade darin das Erfolgsgeheimnis der Plauener, die immer wieder auf dem Trockenen sitzen, weil nicht genügend Wasserzeiten für alle Sportler Plauens zur Verfügung stehen. Wirklich vorwerfen kann man das der Bäder Plauen GmbH jedoch nicht, weil sie neben wirtschaftlichen Aspekten auch die Bevölkerung und deren Bedürfnisse im Auge behalten muss.

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