Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Der wohl berühmteste Satz des Philosophen Aristoteles beschreibt ganz gut, wie Chemnitz das Thema "Kulturhauptstadt 2025" für sich definiert und in den kommenden Jahren umsetzen möchte. Dass dieses Vorhaben eine Aufgabe über die Grenzen der Stadt hinaus sein wird, ist sogar fester Bestandteil des Bewerbungsbuches, mit dem sich Chemnitz den Titel sichern konnte. Wie die Zusammenarbeit dieser "Kulturregion" zukünftig aussehen kann, war die Kernfrage einer digitalen Konferenz am vergangenen Freitag. Das gemeinsame Treffen sollte ursprünglich in Freiberg stattfinden, musste bedingt durch die Pandemie jedoch in den digitalen Raum verlegt werden.
Gründung einer Kulturhauptstadt GmbH
Die Oberbürgermeister und Bürgermeister der Kulturregion Chemnitz 2025 trafen sich digital mit Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch, um die erfolgreiche Realisierung der gemeinsamen Vorhaben im Kulturhauptstadtjahr 2025 voranzutreiben. Chemnitz' Oberbürgermeister Sven Schulze und Projektleiter Ferenc Csák informierten die Teilnehmer der Konferenz zunächst über die mit Land und Bund positiv geführten Gespräche und zum aktuellen Stand der Gründung der Kulturhauptstadt GmbH. Der Gesellschaft soll die Aufgabe der Vorbereitung und Durchführung des Kulturhauptstadtjahres 2025 in der gesamten Kulturregion übertragen werden.
Verein als Schnittstelle zwischen Stadt und Region
Auf Initiative der Bürgermeister in der Region gründete sich kürzlich der Verein "FreundInnen der europäischen Kulturregion Chemnitz 2025". Der Vorsitzende des Vereins und Bürgermeister von Oelsnitz, Bernd Birkigt, sagte: "Der Verein soll zunächst als Schnittstelle für die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Region dienen." Eine Zusammenarbeit, auf die sich auch der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze freut: "Ich bin mir sicher, dass uns der Verein als aktiver Partner zur Verfügung steht und dass wir so mit der Region jetzt auch auf kultureller Ebene eng zusammenarbeiten. Die dazugehörige Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Chemnitz soll in Kürze unterschrieben werden. Darüber hinaus bereiten wir in der Verwaltung derzeit die notwendigen Strukturen vor, damit wir die nächsten Schritte auf dem Weg ins Kulturhauptstadtjahr gehen können."
Plattform zur Bürgerbeteiligung
Dirk Neubauer, Bürgermeister von Augustusburg, stellte eine Plattform zur digitalen und bürgernahen Zusammenarbeit vor, deren Probebetrieb in Kürze gestartet wird: "Die digitale Plattform soll für die Bürgerbeteiligung, die Mikroprojekte und für die Kommunikation in der Region genutzt werden." Für gute Stimmung sorgte im Verlauf der Konferenz die Vorstellung der gemeinsamen Kulturprojekte. In einem aufgezeichneten Interview mit dem Kurator Alexander Ochs aus Berlin kamen zahlreiche beteiligte Künstlerinnen und Künstler zu Wort. Im Rahmen des sogenannten "Purple Path" (Lila Pfad) entstehen zahlreiche Kunstprojekte für die Region, unter anderem von dem in Karl-Marx-Stadt geborenen und bekannten Fotografen Andreas Mühe.
Rückblick
Chemnitz hat sich gemeinsam mit der Region erfolgreich um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 beworben. Am 11. Januar 2021 wurde der Stadt der Titel von der Deutschen Kulturministerkonferenz offiziell verliehen. Diese Städte und Gemeinden gehören neben Chemnitz ebenfalls zur Kulturregion:
Amtsberg, Annaberg-Buchholz, Aue, Augustusburg, Burgstädt, Burkhardtsdorf, Flöha, Frankenberg/Sachsen, Hainichen, Jahnsdorf/Erzgebirge, Lichtenau, Limbach-Oberfrohna, Lößnitz, Mittweida, Neukirchen/Erzgebirge, Niederdorf, Niederwiesa, Niederwürschnitz, Oelsnitz, Olbernhau, Pockau-Lengefeld, Stollberg/Erzgebirge, Thalheim/Erzgebirge, Zwönitz - und die assoziierten Partner Freiberg, Schneeberg, Seiffen, Zschopau und Zwickau.