Eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammern der neuen Bundesländer unter 30.000 Auszubildenden des ersten Lehrjahres aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, an der sich auch 621 Azubis aus dem Kammerbezirk der IHK Chemnitz beteiligten, beweist: die Mehrheit der Auszubildenden ist zufrieden mit dem gewählten Berufsweg. Danach würden 87 % der Befragten ihren Ausbildungsbetrieb weiter empfehlen, bescheinigen ein gutes Betriebsklima, fühlen sich gut akzeptiert und aufgehoben. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um rund 3 Prozent.
Die Umfrage zeigt damit deutlich, wie positiv Jugendliche ihre Lehrzeit in den IHK-Mitgliedsunternehmen werten. Gleichzeitig ist dies ein Beleg dafür, dass die Unternehmen versuchen, optimale Ausbildungsbedingungen für die Fachkräfte von morgen zu schaffen.
"Über diese Ergebnisse seitens der Auszubildenden freuen wir uns natürlich, zeigen sie doch, dass unsere Unternehmen im Kammerbezirk ihre Verantwortung ernst nehmen. Trotzdem dürfen wir nicht nachlassen, für die duale Ausbildung zu werben und Jugendliche für die Berufsausbildung zu begeistern. Der Fachkräftemangel wird immer größer. Damit gewinnt die betriebliche Ausbildung immer mehr an Bedeutung", sagt Hans-Joachim Wunderlich, Hauptgeschäftsführer der IHK Chemnitz.
Entfernung zur Berufsschule als Faktor
Ein wesentliches Entscheidungskriterium für die Auszubildenden ist dabei die Entfernung zur zuständigen Berufsschule. Allein im Kammerbezirk der IHK Chemnitz haben demnach 37 % der Befragten einen Anfahrtsweg von 30 bis 60 Minuten, während 23 % weniger als 30 Minuten zwischen Wohnung und Berufsschule benötigen. 12 % der Befragten sind hingegen mehr als zwei Stunden unterwegs. "Natürlich müssen Berufsschulstandorte auch wirtschaftliche Kriterien erfüllen. Wenn diese nicht gegeben sind, braucht es Alternativen. Diese dürfen aber nicht dazu führen, dass sich für einen Großteil der Berufsschüler die Fahrzeiten verlängern, deshalb liegt uns die Stärkung bestehender und bewährter Berufsschulstandorte am Herzen", so der Hauptgeschäftsführer. Auf den Standort von Berufsschulen haben Unternehmen keinen direkten Einfluss. Sie können nur mit einer weiteren Unterstützung innerhalb dieses Ausbildungsabschnitts werben. Fast jede zweite Firma unterstützt ihre Azubis bereits bei Fahrt- oder Wohnheimkosten. Immerhin haben 78 % der Befragten laut Umfrage ihren Wunschberuf ergriffen. Bezogen auf den Kammerbezirk der IHK Chemnitz liegt dieser Wert sogar bei 85 %.
Bei der Wahl des Berufs spielen weiterhin Eltern und Verwandte, Angebote zur Berufsorientierung und das Absolvieren von betrieblichen Praktika eine große Rolle. Rund 30 Prozent der Jugendlichen finden Informationen über Social-Media-Kanäle und bewerten soziale Netzwerke als sehr hilfreich für die Berufsorientierung. Dabei benutzten 2 von 3 Auszubildenden Instagram und YouTube zur Recherche. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen musste nur bis zu fünf Bewerbungen schreiben, bis der Ausbildungsplatz gefunden war.
Obwohl die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen auch Auswirkungen auf die Abläufe in den Betrieben hatten, lief bei drei von vier Unternehmen die Ausbildung (auch dank Umorganisation) im Normalbetrieb weiter. Rund ein Fünftel der Firmen haben die Auszubildenden zumindest mobil beschäftigt, worin ein weiterer Beleg dafür zu sehen ist, dass die Unternehmen alle Anstrengungen unternehmen, die Auszubildenden trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiterhin zu halten und die Qualität in der Ausbildung zu sichern.
Die Ergebnisse der Azubiumfrage für den Kammerbezirk der IHK Chemnitz im Detail sind hier zu finden.