Gartenkünstler holen Natur in die City

Projekt Obst, Gemüse und Kräuter auf dem Platz vor der Alten Post

Es grünt und wächst - mitten in der Innenstadt. In den neun Betonkübeln auf dem Platz vor der Alten Post, die 1994 dort aufgestellt wurden, aber bis jetzt leer waren, ranken seit Kurzem verschiedene Obst- und Gemüsepflanzen, unter anderem Kräuter, Beeren und Kürbisse, heraus. Und das Beste: Bürger können sie ernten und essen. Das Urban Gardening ist eines der 20 Kunstprojekte der aktuellen Ausstellung "Gegenwarten/Presences". "Wir möchten mit unserem Projekt die Natur in die Stadt holen", sagt Veronique Facheur, die seit fast 20 Jahren gemeinsam mit Marc Pouzol und Marc Vatinel ästhetische Orte der Begegnung und des Austauschs in der Natur schafft. Dabei arbeitet das Team regelmäßig an der Schnittstelle zwischen bildender Kunst, Gartenbau und Landschaftsarchitektur. Die Vorgehensweise der Gartenkünstler zeichnet sich durch einen gewissenhaften Umgang mit natürlichen Ressourcen und die Einbeziehung vorhandener Strukturen aus. Zumeist abgeschottete, brachliegende und vergessene Orte im öffentlichen Raum erlangen durch ihre Erschließung und Neugestaltung wieder Sichtbarkeit.

In Chemnitz interessierten sich die Landschaftsarchitekten bei einer Stadtbegehung mit dem Kuratorenteam im Juli vergangenen Jahres von Beginn an für den Platz an der Alten Post. Dieser wird vor allem als Durchgangsort genutzt. Über eine neue Bepflanzung der Beete und Umgestaltung des Platzes möchten die Künstler des "atelier le balto", wie sich das Trio nennt, den Ort wieder stärker ins Bewusstsein der Chemnitzer rücken. Installierte Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten sollen die Menschen zum Verweilen einladen und eine neue, lebendige Atmosphäre schaffen.

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