Die Planungen der diesjährigen Interkulturellen Wochen sind von vielen Unwägbarkeiten betroffen. Insbesondere ist die Auftaktveranstaltung von den notwendigen Einschränkungen berührt. Ein "Fest der Kulturen", wie aus den vergangenen Jahren bekannt, wird es 2020 nicht geben. Die Veranstaltungsreihe wird aber stattfinden. Unter dem Motto "Zusammen leben, zusammen wachsen" wird ein starkes Zeichen der Gemeinsamkeit gesetzt.
Die zweiwöchige Veranstaltungsreihe vom 19. September bis 4. Oktober wird am 19. September um 16 Uhr mit einem stillen Auftakt gestartet. Die Aktion "Pictures of silence/ Bilder der Stille" soll eindrucksvoll die Leere an der Stelle vermitteln, an der das bunte Fest der Kulturen hätte stattfinden sollen. Mit einhundert bunten und beleuchteten XXL-Luftballons wird die Vielfalt der Stadt Chemnitz eindrucksvoll nachgestellt. Bilder vergangener Interkultureller Wochen, eine eindimensionale Belegung des Platzes mit dem Grundriss eines Lageplanes und die Namen beteiligter Organisationen stehen stellvertretend für den Zusammenhalt, den das Fest alljährlich im Herzen unserer Stadt präsentiert.
In den zwei Wochen werden Chemnitzerinnen und Chemnitzer von Vereinen, Verbänden, Institutionen und Organisationen eingeladen, sich zu den Themen Migration, Integration und Asyl zu informieren und Angebote für ein tolerantes und friedliches Miteinander zu nutzen.
Theatervorstellungen, Filmvorführungen, Tanzkurse und Konzerte, Länderabende, Sportveranstaltungen, Lesungen und Autorengespräche, Fortbildungen, Vorträge, Workshops und Infoveranstaltungen zu verschiedensten Themen sowie der Austausch zwischen Religionen sollen Interesse an Menschen und Begegnung wecken. Alle Angebote werden selbstverständlich unter Beachtung von Regelungen und Vorgaben, die die Corona-Pandemie vorgibt, organisiert und durchgeführt. Die Vielfalt in der Stadt Chemnitz soll sich auch in der Vielfalt der angebotenen Veranstaltungen widerspiegeln.
Coronnavirus im Fokus
Auch bei der Interkulturellen Filmwoche spielt das Coronavirus (COVID-19) die Hauptrolle bei der Eventplanung. Und doch bereitet der Verein AGIUA e. V. die Eventreihe mit Partnern vor. Spielfilme und Dokumentationen sollen Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Gezeigt werden Filme verschiedener Genres - Spielfilme, Dokumentarfilme, Kurzfilme etc. - begleitet von einer zusätzlichen Aktion. Es sind Gespräche mit dem Regisseur, Podiumsgespräche bis hin zu einem kleinen Event möglich.
Mitwirkende gesucht
Wer sich gern an der zweiwöchigen Veranstaltungsreihe Interkulturelle Wochen und/oder an der Interkulturellen Filmwoche mit eigenen Angeboten beteiligen möchte, wird gebeten, das Interesse per Anmeldeformular rechtzeitig zu bekunden. Anmeldefrist ist der 30. Juni.
Die Formulare zur Anmeldung für das Programmheft sind ab sofort hier zu finden.In diesem Jahr wird auf den Druck von Plakaten und Programmheften verzichtet. Das Programm wird digital zum Lesen und Ausdrucken zur Verfügung gestellt.
Stichwort Interkulturelle Wochen
Die Interkulturellen Wochen gibt es seit 1991 in Chemnitz. Als eine der ersten Städte in den fünf neuen Bundesländern griff die Kommune das Motto "Viele Kulturen, eine Zukunft - Woche des Ausländischen Mitbürgers" auf und gestaltete eine große Konzertveranstaltung mit internationaler Besetzung im damaligen Luxor-Palast. Das ist 29 Jahre her, doch das Eintreten für bessere politische und rechtliche Rahmenbedingungen des Zusammenlebens in Deutschland sowie das Anliegen, durch Begegnungen und Kontakte im persönlichen Bereich ein besseres gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und zum Abbau von Vorurteilen beizutragen, bleiben bis heute wichtige Ziele der Interkulturellen Wochen. Daran ändert auch die Coronavirus-Pandemie nichts. Eine solidarische Grundhaltung in unserer Gesellschaft ist lebensnotwendiger als je zuvor. Und deshalb wird es auch 2020 Interkulturelle Wochen in Chemnitz geben.
Die Interkulturellen Wochen werden in Chemnitz federführend durch die Migrationsbeauftragte in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, mit dem Migrationsbeirat, dem Verein AGIUA e. V. Migrationssozial- und Jugendarbeit, dem Frauenzentrum Lila Villa im Verein akCente e. V. sowie mit Unterstützung von zahlreichen Chemnitzer Vereinen und Initiativen vorbereitet und durchgeführt.