Mann wird nach Ausschreitungen am Rudolf-Harbig-Stadion festgenommen

blaulicht 184 Einsatzkräfte der Polizei verletzt

Dresden. 

Dresden. Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden ermitteln gegen einen 25-jährigen Deutschen unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, der gefährlichen Körperverletzung in zwei Fällen und der versuchten gefährlichen Körperverletzung in 45 Fällen.

Auseinandersetzungen im Spiel

Am 16. Mai 2021 waren anlässlich des Fußballspiels SG Dynamo Dresden gegen Türkgücü München zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Bereich des Rudolf-Harbig-Stadions mehrere tausend Polizeibeamte eingesetzt. In der Zeit von 15.25 Uhr bis 18.30 Uhr kam es in diesem Zusammenhang zu gewalttätigen Auseinandersetzungen

Versammlungen im Großen Garten

Das Spiel fand ohne Zuschauer statt, weil die an diesem Tag geltenden Regeln der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung die Öffnung von Einrichtungen des Sportbetriebes untersagten, ebenso öffentliche Ansammlungen. Dessen ungeachtet versammelten sich mehrere Tausend Personen im Großen Garten, feierten und missachteten jegliche Infektionsschutzregeln und zündeten gesetzeswidrig Pyrotechnik.

30.000 Euro Schaden an Dienstfahrzeugen

Bei den Ausschreitungen gingen die Täter zum Teil als Gruppe geschlossen, aber auch einzeln handelnd gegen die Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge vor. Zudem wurde eine Journalistin verbal bedroht, an den Kopf geschlagen und ihre am Körper befindliche Kamera durch Faustschläge zerstört. Polizeibeamte wurden durch Schläge und Tritte gegen den Körper angegriffen. Insgesamt wurden 184 Polizeibeamte verletzt.

 

Die Körperverletzungen führten zu zum Teil erheblichen Verletzungen wie Verbrennungen, offenen Schnittwunden, teilweisem Gehörverlust und bis zu zehntägigem Krankenhausaufenthalt. Daneben wurde eine Vielzahl von Schnittverletzungen und Hämatomen an den Armen und Händen der Polizeibeamten verursacht. Der durch die Ausschreitungen entstandene Sachschaden, unter anderem an 30 Dienstfahrzeugen, beträgt ca. 30.000 EUR.

Feuerwerksbatterie verursachte Hörschaden

Der Beschuldigte soll sich an diesem Tag von 15.32 Uhr bis 17.12 Uhr im Bereich Großer Garten vermummt in einer Gruppe gewaltbereiter Personen bewegt und hieraus Angriffe auf Polizeibeamte verübt haben. So soll der Beschuldigte gegen 16.00 Uhr aus der gewaltbereiten Menschenmenge hervorgetreten sein und eine zirka zwei Meter lange und sechs Zentimeter dicke Metallstange in Richtung der Einsatzkräfte geworfen haben. Dabei wurde ein Polizeibeamter getroffen und erlitt unter anderem Prellungen und Schmerzen am rechten Bein. Gegen 17.00 Uhr soll der Beschuldigte eine Feuerwerksbatterie in Richtung der Einsatzkräfte abgefeuert haben. Daraufhin wurde ein Polizeibeamter von einem Feuerwerkskörper getroffen und erlitt hierdurch einen Hörschaden.

 

Darüber hinaus soll der Beschuldigte in 45 Fällen versucht haben, Polizeibeamte zu verletzen, indem er unter anderem Glasflaschen, Signalfackeln und Pflastersteine auf Polizeibeamte warf oder Feuerwerkskörper in deren Richtung abfeuerte. Nur durch glückliche Umstände kam es hier zu keinen weiteren Verletzungen der Polizeibeamten.

Ermittlungen gehen weiter

Der Beschuldigte konnte nach aufwendigen Ermittlungen durch Beamte der Soko Hauptallee identifiziert werden. Er wurde am 13. Juli 2023 aufgrund eines bestehenden Haftbefehls festgenommen. Er soll noch heute dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Dresden vorgeführt werden. Er ist bereits einschlägig vorbestraft. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

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