Komplette Kommune verfügt nun über Zugang zu schnellem Internet

Breitbandausbau Amtsberger Pilotrojekt feierlich abgeschlossen

Amtsberg. 

Amtsberg. Mit einer Abschlussfeier ist am Mittwoch in Amtsberg der Breitbandausbau offiziell abgeschlossen worden. "Wir haben Amtsberg als Referenzgemeinde gesehen", sagte dabei Dirk Orlamünder vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr. Der Leiter der Abteilung "Digitalisierung, Energie, Bergbau und Marktordnung" brachte seinen Stolz über das 6,5 Millionen Euro teure Pilotprojekt zum Ausdruck.

Als erste Kommune des Freistaats war Amtsberg komplett mit einem Glasfaserkabelnetz ausgestattet worden. Rund 1900 Haushalte und 300 Firmen, die zuvor mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde auskommen mussten, verfügen nun über eine Bandbreite von bis zu 500 MBit/s.

Erste Inititiave erfolgte schon 2015

Dass 97 Prozent der Bürger und Gewerbetreibenden das Angebot wahrnahmen und sich einen Anschluss legen ließen, zeuge vom Nutzen der Maßnahme. Zugleich musste Orlamüner aber auch einräumen, dass der Zeitrahmen nicht eingehalten werden konnte. Erst Ende 2019 waren die Arbeiter fertig. Die im Herbst 2017 begonnenen Baumaßnahmen dauerten somit ein Jahr länger als geplant, lieferten aber auch wichtige Aufschlüsse für nun laufende Projekte dieser Art.

Für Amtsbergs Bürgermeister Sylvio Krause hatte das Unterfangen sogar schon 2015 mit einer Fahrt nach Dresden begonnen, um seinen Plan von einem schnellen Internet im ländlichen Raum vorzustellen. Weil Ende jenen Jahres Fördermittel auf Bundesebene zur Verfügung standen, bewarben sich die Amtsberger.

Viele Hürden zu meistern

"Anfangs war das Antragsverfahren noch sehr einfach", erinnert sich Krause. Doch bald schon nahmen die bürokratischen Hürden zu. Obwohl das Projekt komplett gefördert wird, rollten den Mitarbeitern der Kämmerei zwischenzeitlich schon mal die Schweißperlen über die Stirn, da zu einem Zeitpunkt 2,5 Millionen Euro im Kassenkredit standen. Auch war es eine bauliche Herausforderung, Kabeltrassen auf einer Gesamtlänge von 52 Kilometern zu verlegen.

Bei Tiefbau und den Anschlüssen auf baulichen und gewerblichen Grundstücken habe es so manche unerwartete Überraschung gegeben. Doch mit dem Betreiber Eins (Energie in Sachsen) konnte der Lebensstandard in Amtsberg letztlich deutlich angehoben werden. Denn wo die Menschen vorher langsames Internet gewohnt waren, können nun Daten mit bis zu 500 Mbit/s heruntergeladen werden.

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