Zschopau. In die Städtepartnerschaft von Zschopau und Neckarsulm soll frischer Schwung einkehren. "30 Jahre sind wie eine Ehe, da nutzt sich auch manchmal was ab", sagte Neckarsulms Oberbürgermeister Steffen Hertwig bei der Jubiläumsfeier der deutschen Einheit in Zschopau. Speziell spielte er damit auf den Schüleraustausch der beiden Partnerstädte an, der in den vergangenen Jahren "etwas eingeschlafen" sei. Um seinen Worten auch direkt Taten folgen zu lassen, hatte der Gast aus Baden-Württemberg einen Scheck über 1500 Euro dabei, der in dieses Projekt fließen soll.
MZ-Fahrerin in hoher Position
Zschopaus Oberbürgermeister Arne Sigmund zeigte sich sofort angetan und signalisierte auch die Bereitschaft seiner Stadt, dieses Anliegen finanziell zu unterstützen. Schließlich könnte damit das Zusammenwachsen weiter gefördert werden. "Persönliche Kontakte sind der beste Weg, um Vorurteile zu überwinden", hatte Sigmund in seiner Festrede über die deutsche Wiedervereinigung gesagt. Nun könnten schon bald junge Leute dabei vorangehen. Steffen Hertwig hat dabei die neue Franz-Binder-Verbundschule seines Ortes im Kopf, deren Rektorin aus Dresden stammt und früher selbst eine in Zschopau gebaute MZ fuhr.
Stolz aufs Zusammenwachsen
Auch wenn der Schüleraustausch zuletzt womöglich etwas zu kurz gekommen ist, so hoben die beiden Oberbürgermeister dennoch die positive Wirkung der Städtepartnerschaft hervor, die übrigens sogar schon wenige Tage vor der deutschen Einheit fixiert wurde. Genauer gesagt setzten die damaligen Bürgermeister bereits am 28. September 1990 ihre Unterschriften unter den Vertrag. Lauf Sigmund folgte wichtige Hilfe aus den alten Bundesländern, um die Entwicklung im Osten trotz schwieriger Begleitumstände wie Arbeitslosigkeit voranzutreiben. Auch Steffen Hertwig wollte nicht verschweigen, dass es nach der Wende "großen Unfrieden an vielen Stellen" gab. Allerdings ist er im Fall der Städtepartnerschaft mit Zschopau "stolz auf das Zusammenwachsen".