DEB-Auswahl gelingt WM-Generalprobe

Eishockey Deutschlands Eishockey-Cracks reisen mit einem Erfolgserlebnis zur WM. Doch es gibt noch Probleme: Defensiv bleibt die DEB-Auswahl anfällig. Im Angriff fehlt noch die nötige Effektivität.

Mit dem Meister-Upgrade aus Berlin hat es für das deutsche Eishockey-Team wenigstens eine gelungene WM-Generalprobe gegeben, richtig in Form ist der Vize-Weltmeister vier Tage vor dem Turnierstart aber immer noch nicht.

Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes gewann in Weißwasser das letzte Vorbereitungsspiel gegen Frankreich mit 4:3 (1:0, 2:2, 0:1) nach Verlängerung. Ein Overtime-Treffer von Dominik Kahun (63. Minute) sorgte für den erst dritten Sieg im achten WM-Test. In regulärer Spielzeit hatten Frederik Tiffels (9.) und Leo Pföderl (34./37.) für die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis getroffen, die am Dienstag mit dem Bus ins tschechische Ostrava weiterreist. Dort trifft Deutschland am Freitag (16.20 Uhr/ProSieben und MagentaSport) im ersten Vorrundenspiel auf Olympia-Bronzegewinner Slowakei.

Auch die Franzosen sind bei der WM im letzten Vorrundenspiel am 21. Mai erneut Gegner der Deutschen, die sich im Vergleich zum 3:5 nach 3:0-Führung gegen Frankreich am Samstag in Wolfsburg erst noch defensiv verbessert zeigten. Im weiteren Spielverlauf aber nahmen die Abstimmungsprobleme und individuellen Fehler zu. Auch im Angriff wäre mehr drin gewesen als die vier Treffer.

Eisbären-Profis bringen Selbstvertrauen mit

Im Mittelpunkt standen die neu zum WM-Team gestoßenen Spielern. In Weißwasser erstmals in der Vorbereitung dabei waren Verteidiger Maksymilian Szuber, der aus den Playoffs der nordamerikanischen AHL mit den Tucson Roadrunners ausgeschieden war. Zudem gaben die Verteidiger Kai Wissmann und Jonas Müller sowie die Angreifer Tiffels, Tobias Eder und Leo Pföderl ihren Einstand. Das Quintett war vor zehn Tagen mit den Eisbären Berlin deutscher Meister geworden.

Und die Neuen brachten sich sogleich mit viel Selbstvertrauen positiv ein. Zunächst fälschte Eisbären-Stürmer Tiffels einen Schuss von Bremerhavens Lukas Kälble nach neun Minuten ins Netz ab. Im ersten Drittel zeigte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes eine konzentrierte und solide Vorstellung. Deutschland überstand auch Unterzahl-Situationen sicher, hatte aber in Überzahl teilweise Pech. Vor allem NHL-Stürmer JJ Peterka scheiterte bei teils erstklassigen Möglichkeiten.

Grubauer sieht beim Ausgleich von Claireaux unglücklich aus

Dies rächte sich im Mittelabschnitt unmittelbar nachdem NHL-Keeper Philipp Grubauer absprachegemäß zur Hälfte des Spiels für Mathias Niederberger ins Tor kam. Beim Ausgleich durch den früheren DEL-Spieler Anthony Rech (31.) war der 32-Jährige aus Seattle machtlos. Die Partie wurde nun etwas wilder. Erneut waren es Berliner Angriffsaktionen, die Deutschland zweimal wieder in Führung brachte. Einen Wissmann-Schuss fälschte Pföderl diesmal ins Netz ab. Noch einmal kam Frankreich zurück. Beim schnellen Ausgleich von Valentin Claireaux (35.) sah Grubauer allerdings etwas unglücklich aus. Schön herausgespielt war dann das deutsche 3:2, als Pföderl ein Zuspiel von Münchens Yasin Ehliz verwertete.

Im Schlussdrittel schenkte Szuber mit einem haarsträubenden Abspielfehler erneut Rech den 3:3-Ausgleich (41.). Im Angriff war Deutschland nun spielerisch klar besser und kam zu etlichen Hochkarätern, die aber in der regulären Spielzeit nicht mehr genutzt wurden. Erst in der Verlängerung fiel schließlich der verdiente Siegtreffer.

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