Idee verwirklicht: Wie ein Dorfladen im Vogtland stetig weiter wächst

Einkauf Selbstbedienungshütte kommt gut an in Kloschwitz

Kloschwitz. 

Kloschwitz. Nicht jeder hat am Freitag oder am Samstagvormittag Zeit zum Einkaufen. "Viele Leute hatten uns gesagt, sie schaffen es nicht, während der Öffnungszeiten zu uns zu kommen", sagt Michael Ehrhardt, der den Dorfladen Kloschwitz zusammen mit Kathrin Metzner seit drei Jahren betreibt. Mit Erfolg, der Zuspruch ist da. Die Leute hatten sich erweiterte Öffnungszeiten des Dorfladens, in welchem man Produkte aus der Region, Bio-Erzeugnisse und auch unverpackte Artikel bekommt, gewünscht. Die Betreiber reagierten.

 

Alles was das Herz begehrt

"Kathrin kam dann auf die Idee, eine Selbstbedienungshütte aufzustellen", erinnert sich Michael Ehrhardt. Gesagt, getan. Die Holzhütte, ein Bausatz für ein Gartenhäuschen, kaufte das Paar im Baumarkt. Genauso wie auch die hölzernen Regale. "Die sind angeschraubt an den Wänden." Dazu gesellte sich ein großer Kühlschrank mit Käse, Milchprodukten und Wurst, selbst produziert von Michael Ehrhardt, der gelernter Fleischer ist. "Im Sommer kommt noch Grillgut dazu." Roster, Steaks und anderes mehr. Dann soll neben dem Kühlschrank auch noch ein Gefrierschrank stehen.

 

Vergessene Lebensmittel schnell nachkaufen

Was derzeit besonders gefragt ist bei den Leuten, die zum SB-Einkauf an der Kloschwitzer Dorfstraße anhalten? "Die Bio-Eier und auch die Kartoffel gehen gut." Eigentlich aber werde alles gut gekauft. Rosenkohl, Radieschen, Möhren oder auch Äpfel und Birnen liegen bereit. Manches, wie etwa die Bio-Orangen aus Sizilien, kann man selbst abwiegen. Alltagsprodukte wie Mehl, Kaffee, Marmelade und Filtertüten runden das Angebot ab. Es passiert ja mal, dass man gerade die Dinge, die man alltäglich braucht, beim normalen Einkauf vergisst.

 

Täglich geöffnet

Das Kaufangebot, welches nur ein Bruchteil der Waren im eigentlichen Dorfladen ist, ist von 8 bis 22 Uhr zu haben ist, jeden Tag. Das heißt, auch sonntags, wenn alle anderen Läden geschlossen haben. Es kommen auch gerne Leute aus den Nachbarorten und aus Plauen, so Ehrhardt. Auch Camper will man ansprechen und Leute, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind. "Mittags bis abends wird am meisten gekauft", haben die Inhaber des Dorfladens festgestellt. Beispielsweise auch, wenn die Leute von der Arbeit kommen und durch Kloschwitz fahren. Michael Ehrhardt und Kathrin wissen das so genau, weil ihr kleines SB-Geschäft videoüberacht ist. Darauf weist auch ausdrücklich ein Schild hin.

 

Und wie funktioniert das Bezahlen?

Mit Taschenrechner oder per Zettel und Stift - all das liegt bereit - kann man die Summe seiner Einkäufe ausrechnen und den Barbetrag in die Kasse tun. "Es ist deshalb gut, wenn man Kleingeld dabei hat", so Michael Ehrhardt. Die Kasse wird mehrmals am Tag geleert. Es ist eine Kasse des Vertrauens. Ebenso videoüberwacht. "Ich habe mal gehört von einem anderen Betreiber, der mehrere Läden hat, je mehr man Vertrauen an die Leute hat, desto mehr geben sie auch Vertrauen." Schlechte Erfahrungen jedenfalls hat das Paar noch nicht gemacht. Dennoch denkt Michael Ehrhardt noch über eine weitere Bezahlmethode nach.

 

Neues Leben

Als vor über drei Jahren das in Kloschwitz zugezogene Paar den Dorfladen einweihte, wurde zugleich dem ehemaligen Lebensmittelladen in Kloschwitz - einen solchen gab es zu DDR-Zeiten in jedem Dorf - neues Leben eingehaucht. Dieser hat weiterhin wie gehabt Freitag den ganzen Tag und Samstag bis Mittag geöffnet. Außerhalb der Zeiten kann man nun - außer nachts - in der kleinen SB-Hütte einkaufen.

 

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