Brennnesseln sind unbeliebt, aber wichtig

Natur Schmetterlinge brauchen die besondere Pflanze

Region. 

Region. Gartenfreude haben für den Brennnessel meist wenig übrig. Wenn sie irgendwo wächst, geht es ihr schnell an den Kragen. Doch wer die ungeliebte Pflanze beseitigt, mindert auch die Chance für bunte Insekten, die meist sehr willkommen sind. Denn Schmetterlinge und Tiere brauchen die Brennnesseln als Nahrung. "So ernähren sich die Raupen des Kleinen Fuchses, des Admirals und des Tagpfauenauges fast ausschließlich von ihren Blättern", erklärt Maximilian Fraulob von der Kreisnaturschutzstation des Landkreises Zwickau. Weitere Tiere haben sich ebenfalls derart spezialisiert, dass sie sich ohne Brennnesseln nicht entwickeln können.

Die Schmetterlinge legen im Mai ihre Eier an die Blattunterseiten. Die geschlüpften Raupen fressen mehrere Wochen lang, ehe sie sich verpuppen und etwa zwei Wochen später als Schmetterling schlüpfen. Das ist meist Ende Juni oder Anfang Juli der Fall. Im Spätsommer kann bis Anfang Oktober eine zweite Schmetterlingsgeneration folgen, doch dafür sind neben der Brennnessel, die an manchen Stellen des Gartens unbedingt stehen bleiben sollte, weitere Nahrungspflanzen nötig.

"Für die erwachsenen Falter sind vor allem ausladende Doldenblüten als Nektarquelle interessant. Kleinere Bestände von Disteln, Holunderbüschen oder Giersch an Zäunen oder Wegrändern können dabei meist schon ausreichen", so Maximilian Fraulob. Viele Zierblumen mit den so genannten gefüllten Blüten enthalten dagegen keine Staubblätter und keinen Nektar, was sie für Insekten wertlos macht.

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