Fast-Heimrennen für sächsische Auto-Rennfahrer

MOTORSPORT Zweiter DTM-Tourstopp auf dem Lausitzring

Lausitzring . 

Vier Wochen nach dem Saisonauftakt der DTM 2024 in der Motorsport Arena Oschersleben stand, wenngleich auf dem Lausitzring im Süden Brandenburgs, das theoretisch erste von zwei Heimspielen für unsere sächsischen Top-Auto-Rennfahrer auf dem Programm. Zutreffend war dies zumindest für Maximilian Paul aus Dresden und Niels Tröger aus dem vogtländischen Großfriesen, der allerdings wegen seines Studiums aktuell in Dresden wohnt. Während der waschechte Landeshauptstädter in der DTM aktiv ist, bestreitet der letztjährige Kart-Weltcup-Sieger Niels Tröger in diesem Jahr in der Sportwagen-Nachwuchsrennserie ADAC GT4 Germany sein erstes Auto-Rennjahr.

Nicht in den Genuss eines Heimrennens kamen die zumindest anwesenden Simon Connor Primm aus Großschirma und Jonas Greif aus Coswig (bei Dresden). Sie gehen gemeinsam in der zweiten deutschen Sportwagen-Liga unterhalb der DTM, dem ADAC GT Masters, an den Start, doch diese pausierte diesmal. Allerdings kommt es noch schlechter, denn wenn die DTM vom 6. bis 8. September zu ihrem sechsten von acht Saisonläufen zum Sachsenring kommt, gehören sowohl das ADAC GT Masters wie auch die ADAC GT4 Germany nicht zu den involvierten Rahmenserien.

 

Der Vorjahresmeister kommt in Schwung

 

Auf dem Lausitzring wurde das Rennen am Samstag von Wetterkapriolen heimgesucht, sodass dieses wegen Sintflut-artiger Regenfälle gleich zwei Mal mit roten Flaggen unterbrochen werden musste. Nachdem sich die äußeren Bedingungen einigermaßen beruhigt hatten, konnte am frühen Abend doch noch richtiges Racing gezeigt werden. Wegen der mit der Eishockey-WM kollidierenden TV-Live-Übertragung wurde das Rennen erst am späten Nachmittag gestartet, woraus infolge des Starkregens der frühe Abend wurde.

Das Chaos-Rennen gewann schließlich der Südafrikaner Kelvin van der Linde in einem Audi R8 LMS GT3 EVO II vor dem gebürtigen Münchner und in Monaco aufgewachsenen Maro Engel in einem Mercedes-AMG GT3. Dritter wurde der zuletzt glücklose Vorjahreschampion Thomas Preining aus Österreich, der einen Porsche 911 GT3 R 992 pilotierte.

Er war es auch, der sich am Sonntag, nun bei bestem Rennwetter, gegen Kelvin van der Linde und dessen Team- und Markenkollegen Ricardo Feller aus der Schweiz durchsetzte. Mit seinem dritten Platz vom Samstag sowie diesem Sieg rückte Thomas Preining im Gesamtklassement auf Rang zwei vor. Neuer Tabellenleader ist Kelvin van der Linde, dem in der jüngeren Vergangenheit nicht allzu viel gelang und der nun von seinem Sieg und einen nachfolgenden zweiten Platz hellauf begeistert war.

 

Wieder viel Renn-Pech

 

Maximilian Paul sicherte sich am ersten Renntag auf dem rund 60 Kilometer von Dresden entfernten Lausitzring mit seinem im Familien-eigenen Rennteam Paul Motorsport eingesetzten ca. 640 PS starken Lamborghini Huracan GT3 EVO2 unter 20 Startern den neunten Startplatz.

Von diesem aus hielt der 24-jährige Dresdner auf nach wie vor nasser Strecke zunächst in diesem Bereich gut mit und rückte mit schnellen Rundenzeiten sowie eine geschickten Boxenstrategie bis auf die fünfte Position vor. Doch wie schon vier Wochen zuvor in Oschersleben, war der obligatorische Pflicht-Boxenstopp wieder die Krux seines Rennens, sodass er am Ende nur Zwölfter wurde. Immerhin sammelte er damit seine ersten vier Meisterschaftspunkte.

Am Renn-Sonntag konnte er sich im Qualifikationstraining für die Startpositionen um einen Platz verbessern und katapultierte sich von diesem aus bereits in der Startrunde auf die sechste Position. Später verlor er einen Platz, war aber weiter voll im Soll. Während der neuerlichen Boxenstopp-Orgie kam er kurzzeitig sogar einmal als Führender bei Start und Ziel vorbei und wurde dann selbst, als einer der Letzten, an seiner Box vorstellig. Diesmal funktionierte alles tadellos, doch kurz nach seiner Rückkehr auf die Strecke gab es eine Feindberührung, in Folge dieser sein linker Hinterreifen Schaden nahm und er in einen unbeteiligten Kollegen krachte. Damit war dieses Rennen an Ort und Stelle für ihn beendet.

 

Erste Punkte für Vogtländer Niels Tröger

 

Rein vom Speed her deutlich verbessert präsentierte sich auf dem Lausitzring der Rennauto-Novize Niels Tröger. Auch diesmal teilte er sich beim ebenfalls einstündigen "Mannschaftswettbewerb" ADAC GT4 Germany inklusive Fahrerwechsel einen BMW M4 GT4 G82 des Bremer Teams FK Performance Motorsport mit Joseph Ellerine aus Südafrika.

Am Samstag übergab er den Boliden auf Platz zehn, doch sein schwächerer Partner verlor drei Positionen und wurde demzufolge am Ende als 13. abgewinkt. Immerhin durften sie sich damit über ihre ersten drei Meisterschaftspunkte freuen.

So auch tags darauf, als Niels Tröger das Auto auf einem Platz außerhalb der Punkteränge (bis Platz 15) übernahm und daraus noch den 14. Rang machte.

Im Rahmenprogramm am Lausitzring war auch der neu formierte ADAC Historic Cup Ost mit seinen zwei Kategorien Formel und Tourenwagen. Mittendrin im Geschehen mit Dach waren unter anderem Jens Herkommer aus Schwarzenberg und Jens Vogt aus Falkenstein, die mit ihren geschichtsträchtigen Skoda Skoda 130 RS bzw. Skoda MB 1300 RS fleißig und erfolgreich ihre Runden drehten. Ebenso Hartmut Heidicke aus Glauchau/Niederlungwitz mit einem Estonia 21-10, der oben offen mit von der Partie war.

Den zweiten DTM-Tourstopp besuchten insgesamt 45.500 Zuschauer und Zuschauerinnen.

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