Großrückerswalde. Eine alte Tradition wird gerade in Großrückerswalde wiederbelebt. Gemeint ist das Brauen von Bier, das bis zum Jahr 2007 fester Bestandteil des Alltags im "Weißen Hirsch" war.
Als der Brauereigasthof aber geschlossen wurde, geriet dieses Handwerk in den Hintergrund. Das Objekt gewann für die Gemeinde aber 2015 enorm an Bedeutung, da ein neues Domizil für das Gerätehaus gesucht wurde. Was jedoch noch fehlte, war die sinnvolle Nutzung des unteren Gebäudetrakts. Um Traditions- und Brauchtumspflege voranzutreiben, kam die Brauerei im Zuge eines dort unterzubringenden Kultur- und Begegnungszentrums wieder ins Spiel. Realisieren ließ sich dieses Projekt aber erst 2017, als der Freistaat Sachsen mit dem Förderprogramm zur Schaffung "Vitaler Ortskerne" finanzielle Voraussetzungen schuf. Mit der Bildung einer Arbeitsgruppe hat der Gemeinderat den nächsten Schritt vollzogen. Mitglieder beider Fraktionen sowie Mitarbeiter der Verwaltung sollen die Pläne verfeinern. Ebenfalls an Bord sind Fachleute wie die angehende Braumeisterin Marie Luise Mauersberger aus Arnsfeld, die derzeit im Einsiedler Brauhaus arbeitet. Um das "Rückschwaller Bürgerbräu" wieder herstellen und zapfen zu können, packt auch Andreas Uhlemann fleißig mit zu. Keiner kennt sich mit der Anlage besser aus als er, denn er hat sie bis 2007 betrieben. Nun durfte der Großrückerswalder wieder einige Testläufe durchführen, um zunächst herauszufinden, ob die Technik noch funktioniert. Nachdem kleinere Probleme beseitigt wurden, diente ein zweiter Testlauf dem Ermitteln der Kosten für den Energiebedarf. Betrieben werden soll die Brauanlage durch einen Verein, für den sich einige Interessenten schon gefunden haben. Gegründet wurde er allerdings noch nicht.