Annaberg-Buchholz. Die Freude bei Rennrodlerin Julia Taubitz über den erstmals gewonnenen Gesamtweltcup am 1. März in Königssee an ihrem 24. Geburtstag war riesig. Nur wenige Tage später kam der Corona-Lockdown. Glücklicherweise war die Annaberg-Buchholzerin, die in Oberhof trainiert, beruflich nicht direkt von den Einschränkungen betroffen, da sie als Rennrodlerin nach dem Weltcupfinale in die Regenerierungspause geht, bevor sie im Mai wieder ins Training einsteigt.
Diese ruhige Zeit zuhause nutzte die WSC Erzgebirge-Sportlerin, die neben der großen Kristallkugel auch die im Sprintweltcup holte und zudem bei den Weltmeisterschaften in Sotschi Vize-Weltmeister und Team-Weltmeister wurde, um Mundschutze für Freunde, Bekannte und Fans zu nähen. Dazu setzte sich die Sportsoldatin an die neue Nähmaschine, ein Weihnachtsgeschenk von ihrer Großmutter Eva.
Mittlerweile steht Julia Taubitz wieder voll im Training für die anstehende Weltcupsaison, die am letzten November-Wochenende in Innsbruck-Igls beginnt. Dort, wo sie vor fünf Jahren ihr Weltcup-Debüt gab. "Das Herstellen der Mundschutze hat mir richtig Freude gemacht. Doch nun stecke ich voll und ganz in den Saisonvorbereitungen und habe daher leider keine Zeit mehr. Auf alle Fälle will ich die große Kristallkugel erneut gewinnen und Anfang Februar in Whistler bei der Weltmeisterschaft im Einzel um Gold kämpfen", so Julia Taubitz, die am Wochenanfang in Altenberg trainierte, dort, wo sie letzten Januar ihren4. Weltcupsieg im Einzel gewann.
Ein Fan der erfolgreichen Sportlerin, Christian Fritzsch, der selbst im Kindes- und Jugendalter den Rennrodelsport betrieb, mahnte während des Lockdowns mit seinem Außerirdischen ET, der in seinem Vorgarten "wohnt": "Es war für alle eine schwere Zeit, insbesondere vor den Lockerungen. Mit meiner Schnitzerei wollte ich zum Ausdruck bringen: Leute, bleibt zu Hause. Und wenn ihr rausgeht, haltet unbedingt Abstand", sagte Christian Fritzsch aus dem Annaberg-Buchholzer Stadtteil Kleinrückerswalde.