Leise ist nicht langweilig

Vormarsch Salzer vermietet und verkauft Elektro-Motorräder

Affalter. 

Affalter. Noch vor fünf Jahren hat Birger Salzer mit seinen "Soundless Bikes" völliges Neuland betreten. Die geräuschlosen Motorräder sind inzwischen durchaus ein Hit. "Bis Corona zumindest", sagt der 47-Jährige. Mit der Pandemie ereilte auch sein Nebengewerbe ein Knick. "Fast alle Termine brachen weg." Den Kopf in den Sand steckt der Affalterer deshalb aber nicht. Immerhin ist er es gewöhnt, einen langen Atem zu haben. Denn die geräuschlosen Motorräder, die mit Strom aus der Haushaltssteckdose rollen und die Umwelt schonen sollen, rufen nach wie vor Skeptiker auf den Plan.

Es sei Pionierarbeit. "Vor allem eingefleischte Biker können sich nicht vorstellen, dass es ein genauso schönes Gefühl wie auf normalen Motorrädern ist." Langeweile habe keine Chance, denn die Fahrdynamik sei die gleiche. Einziger Unterschied: Die Elektro-Motorräder surren leise, statt zu brummen und zu knattern. In der aktuellen Diskussion um das Fahrverbot fürs laute Pendant an Wochenenden und Feiertagen, das bereits viele Gegendemonstrationen auslöste, hält sich Birger Salzer neutral. "Es soll jeder das fahren, was ihm Spaß macht." Dennoch habe er selbst eingefleischte Biker schon für die leisen Modelle begeistert. "Sie probierten es aus und fanden es klasse.

Besonders das Fahrgefühl." Die großen Maschinen zum Neupreis von 21.000 Euro schaffen es in 3,3 Sekunden auf Tempo 100. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei etwa 145 Kilometern pro Stunde. Die Reichweite betrage "mit Spaß" um die 150 Kilometer. "Im normalen Fahrstil sind es 250 Kilometer", so Salzer, der selbst seit 2014 auf ein Elektro-Motorrad setzt. 52 kW hat dieser Sportler, was bei einem Gewicht von 180 Kilogramm etwa 67 PS entspricht. "Da halte ich mit jedem anderen Motorrad mit." Richtig Fahrt nahmen zuletzt die kleinen Roller auf, die ab 2000 Euro zu haben sind. "Das ist für Fahranfänger eine Alternative etwa zum Simson-Moped." Vorteil: Die Elektro-Zweiräder sind nahezu wartungsfrei.

"Zudem können die Akkus zwischengeladen werden, ohne Schaden zu nehmen." Das erlaube auch weite Touren - wenn sie vorab geplant sind. "Ich habe das selbst mit Zwischenstopps bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten probiert. Es klappt prima, denn per Handy-App sind mittlerweile die Ladestationen schnell abrufbar."

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