Erzgebirge. Herbstpilze im Juni, das ist schon etwas Ungewöhnliches. Dem Pilzsachverständigen Frank Demmler sind jetzt von einer Ratsuchenden aus Sosa Nebelgraue Trichterlinge (Lepista nebularis), auch Nebelkappen genannt, zur Bestimmung vorgelegt worden. Wie Demmler erklärt, wachsen diese Pilze normalerweise im Herbst von September bis November im Laub- und Nadelstreu verschiedener Baumarten. Mitunter bilden sie sogenannte Hexenringe aus. Bezüglich des Speisewertes sei diese Pilzart umstritten. Trotz Abkochen und Weggießen des Kochwassers kann der Genuss Symptome, wie Unwohlsein, Übelkeit und Durchfall hervorrufen.
Anfang des Monats hatten Niederschläge das Pilzwachstum angeregt. Wie Frank Demmler sagt, sind verschiedene Champignonarten, vereinzelt Rotkappen, Hexenröhrlinge und Nelkenschwindlinge gewachsen. Selbst Pfifferlinge seien da schon gefunden worden. In dieser Liste reihe sich der selten vorkommende Pappel-Rauhfuß (Leccinum duriusculum) mit ein. "Diese essbare Art ähnelt einem Birkenpilz, hat einen graubraunen Hut und das Fleisch verfärbt sich nach dem Schnitt rosafarben", erklärt Demmler. Markant sei die grünliche Verfärbung des Stiels. Diese Pilzart wachse von Juni bis zum Herbst hauptsächlich untere Zitterpappeln.