Thomas Wittigs Schicksalsrennen jährt sich zum 30. Mal

Motorsport Bei letztem Rennen auf altem Sachsenring im Pech

Auerbach. 

Auerbach. Fast auf den Tag genau 30 Jahre ist nun der folgenschwere Sturz von Thomas Wittig beim letzten Rennen auf dem alten Sachsenring her, der für den Ex-Auerbacher das vorläufige Karriereende bedeutete. Am ersten Renntag (Samstag, 7. Juli 1990), stand das Abschlusstraining der Klasse bis 250 ccm Zweizylinder auf dem Programm, an das der 1988 aus der DDR in die BRD ausgereiste Neu-Regensburger nur noch folgende Erinnerung hat:

"Im Rechtsknick auf der Abfahrt Richtung Start und Ziel war ein langsamer Fahrer vor mir, den ich außen herum überholen wollte. Er zog aber nicht, wie üblich, nach innen, sodass mir der Platz ausging. Ich erinnere mich nur noch an sein grünes Heck, danach ist der Film weg. Als nächstes erinnere ich mich, dass ich am gleichen Nachmittag im Krankenhaus Glauchau aufwachte. Man sagte mir, dass ich keine Knochenbrüche oder innere Verletzungen hätte, aber mein linker Arm war mit einer extremen Überdehnung des Plexus (Nervengeflecht) arg läsiert."

Eigentlich wäre er gar nicht zum Rennen angetreten

Den Arm kann der 64-Jährige bis heute nur stark eingeschränkt benutzen, nicht anheben oder belasten. Er kann aber bei Classic-Rennen an den Start gehen, wenngleich sehr verhalten. Eigentlich wäre der damalige DM-Fahrer in Westdeutschland 1990 gar nicht am Sachsenring gestartet. Kollegen meinten aber, dass er doch noch eine Rechnung offen hatte und stimmten ihn um. 1987, als Thomas Wittigs Ausreiseantrag bereits lief, wurde er auf dem Sachsenring als Vierter bester DDR-Fahrer, jedoch mit einer fadenscheinigen Begründung nachträglich disqualifiziert.

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