Treuen. In ihrem Job als Stadtarchiv-Chefin geht Jasmin Geipel voll auf. Voriges Jahr trat sie im Treuener Rathaus ihren Dienst an. Vorher arbeitete die junge Frau für eine kurze Zeit als Lehrerin an der Weischlitzer Oberschule. Als Historikerin, die in Chemnitz Europäische Geschichte studierte, suchte sie instinktiv nach etwas anderem. Das Stellenangebot fürs Stadtarchiv kam wie gerufen. "Hier kann ich mich verwirklichen." Bürgermeisterin Andrea Jedzig (CDU) schwärmt von ihrer neuen Mitarbeiterin. "Sie ist immer mit einem Lächeln unterwegs. Keine Arbeit ist ihr zu viel." Voriges Jahr stellte die in Kürbitz lebende Archivarin ihre erste Ausstellung mit Treuens schönsten historischen Gebäuden auf die Beine. Das Projekt kam so gut an, dass daraus zwei Kalender entstanden. Diese Woche startete der Verkauf der 500 gedruckten Exemplare für 2021. Der Kalender ist für 9,95 Euro in verschiedenen Geschäften der Stadt erhältlich. Außerdem nimmt die Stadtverwaltung Bestellungen entgegen.
Neue Ausstellung mit wichtigem Thema bereits in Planung
Derweil arbeitet die ehrgeizige Rathausmitarbeiterin an einem neuen Ausstellungs-Konzept. "Da geht es um Kindheitserinnerungen im Zweiten Weltkrieg", verriet sie. Im Zuge der Recherchen sprach sie mit Zeitzeugen. "Zur Ausstellung wird eine DVD laufen." Die Gespräche mit den Senioren seien sehr emotional gewesen. "Da gab es auch Tränen." Die betagten Herren berichteten von ihren Vätern, die als Soldaten ums Leben kamen. Im Archiv gibt es eine digitale Liste mit gefallenen Soldaten und Hinweisen auf ihre Grabstätten. Wann die Dokumentation in den Räumen des Archivs eröffnet wird, steht noch nicht fest. Die Initiatoren hoffen, dass sich vor allem junge Leute dafür interessieren werden.